Seniorenfreizeitstätte am Schäfersee und Kienhorstpark in Berlin-Reinickendorf,
Fotos © Christiane Nalizinski
An einem wunderschönen kleinen romantischen See in Berlin-Reinickendorf, liegt die Seniorenfreizeitstätte am Schäfersee.
Hier treffen sich täglich Seniorinnen und Senioren aus der Nachbarschaft. Die Aktivitäten in der Freizeitstätte werden von den Senioren selbstverwaltet. Sie organisieren ihre Treffen, leiten ihre eigene Gymnastikgruppe, auch Gedächtnistraining gestalten und leiten sie selbst, gemeinsame Kartenspielabende, Busreisen, all das und mehr organisieren sie zusammen und wenn die einzige angestellte Bürokraft vom Bezirk Reinickendorf für längere Zeit mal krank ist, nah dann regeln sie auch einen Teil der Verwaltungsarbeiten.
Mit von der Partie sind drei rüstige Damen im stolzen Alter von 90 Jahren. Gerade von Ihnen wollten wir erfahren, was das Wesentliche im Leben für sie ausmacht, was ist Liebe, Glück, Vergänglichkeit, Freude, Leid, Familie, Gemeinschaft und was ist Poesie?
Kamera/Schnitt © Christiane Nalezinski
Wir trafen uns mit:
Anita Henze-Lentz
Christel Schötzau
und Hannelore Fischer
Ein Projekt von:
Viola Livera und Christiane Nalezinski
Filmmatinee:
13.11.2025, um 11:30 Uhr, in der Seniorenfreizeitstätte am Schäfersee, Stargardtstraße 3, Berlin-Reinickendorf
.
Hannelore Fischers poetisches Zitat:
alles andere ist Ablenkung
Viola Livera
Anita Henze-Lentz Gedicht:
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Herrmann Hesse
Christel Schötzau Liedtext:
Ich war noch niemals in New York
Und nach dem Abendessen sagte er
„Lass mich noch eben Zigaretten holen gehen“ Sie rief ihm nach: „Nimm dir die Schlüssel mit Ich werd‘ inzwischen nach der Kleinen sehen“Er zog die Tür zu, ging stumm hinaus
Ins neon-helle Treppenhaus Es roch nach Bohnerwachs und Spießigkeit Und auf der Treppe dachte er Wie wenn das jetzt ein Aufbruch wär‘ Ich müsste einfach gehen für alle Zeit Für alle ZeitIch war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals richtig frei Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehenUnd als er draußen auf der Straße stand
Fiel ihm ein, dass er fast alles bei sich trug Den Pass, die Euro checks und etwas Geld Vielleicht ging heute Abend noch ein FlugEr könnt‘ ein Taxi nehmen dort am Eck
Oder Autostop und einfach weg Die Sehnsucht in ihm wurde wieder wach Noch einmal voll von Träumen sein, sich aus der Enge hier befreien Er dachte über seinen Aufbruch nach Seinen Aufbruch nachIch war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals richtig frei Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehenDann steckte er die Zigaretten ein
Und ging wie selbstverständlich heim Durchs Treppenhaus mit Bohnerwachs und Spießigkeit Die Frau rief Mann, wo bleibst du bloß Dalli Dalli geht gleich los Sie fragte war was? Nein, was soll schon seinIch war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals richtig frei Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehenMichael Kunze / Udo Juergens
Dieses Projekt wurde gefördert von der
Dezentrale Kulturarbeit Berlin-Reinickendorf
Kontakt und weitere Informationen
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